Unser neues Methodenhandbuch zum Globalen Lernen:
"Fair Spielen für Eine Welt"
Dieses Methodenhandbuch richtet sich an Grundschulen, Jahrgangsstufen 1 bis 6.
Es gliedert sich in 4 Module zu den politischen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten einer globalen nachhaltigen Entwicklung. Diese Aspekte werden exemplarisch anhand des Themas "Spielen" verfolgt.
Das im Buch vorgestellte Programm umfasst 8 Unterrichtseinheiten für 8 Projekttage von mindestens je 2 Doppelstunden mit jeweils inhaltlichem Input, zahlreichen Spielen und 14 Anleitungen zum Spielzeugbau.
Das Buch kann kostenlos in Form einer PDF-Datei per E-Mail bezogen werden:
Globales Lernen mit Fördern durch Spielmittel e. V.
"Spielen" als Aktivität des alltäglichen Lebens ist besonders geeignet, Interesse für Globales Lernen zu wecken. Spielen ist eine Form des sozialen und kulturellen Handelns, auf das Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene unmittelbar ansprechen. Es ermöglicht ihnen, eigene Erfahrungen, Alltagswissen und individuelle Deutungsmuster mit Erfahrungen und Wissen von Menschen in anderen Weltgegenden in Beziehung zu setzen. Das Thema "Spielen" erzeugt so bei den Beteiligten Offenheit für transkulturelles Lernen und auch für die Auseinandersetzung mit Fragen nachhaltigen Wirtschaftens.
Durch Information über Produktions- und Arbeitsbedingungen in der globalisierten Spielwarenproduktion entwickeln Kinder und Jugendliche ein Verständnis für die Folgen unreflektierten Konsumverhaltens. Handlungsorientierte kreative Übungen, wie der Vergleich und das Erproben von Spielzeugen aus aller Welt und das Selberbauen von Spielzeugen, ermöglichen es, auf spielerische Weise Handlungsalternativen zu konventionellem wirtschaftlichen Handeln zu erörtern und praktisch zu erkunden: Dies reicht von Fragen der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und den Vertrieb von Spielzeugen bis zur Wiederverwertung bzw. Entsorgung der verwendeten Materialien.
Unter dem Schlagwort "faires Spielen" zeigen wir so eine Vielfalt an Möglichkeiten auf, sich durch praktisches Handeln für eine gerechte und nachhaltige globale Entwicklung zu engagieren. Neben dem Gebrauch von fair produzierten Spielzeugen umfasst dies auch die Auswahl von ökologisch unbedenklichen Materialien, das Selber-Bauen von Spielzeug, Tausch und Reparatur von Spielzeugen, Müllvermeidung, Re- und Upcycling u. a. m.
"Faires Spielen" als Beispiel für nachhaltige Entwicklung
Unseren Bildungsveranstaltungen liegt ein ganzheitlicher Fairnessbegriff zugrunde, der über die landläufige Wortbedeutung hinausgeht und die vier Dimensionen nachhaltiger Entwicklung umfasst:
- die ökonomische Dimension – faire Arbeitsbedingungen / fairer Handel
- die soziale Dimension – faires Miteinander / Einsatz für Vielfalt, Inklusion und Akzeptanz / Lernen von anderen Kulturen
- die ökologische Dimension – Fairness gegenüber der Umwelt
- die politische Dimension – Kinderrechte / Lebensbedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern
Durch dieses ganzheitliche Verständnis lässt sich der Begriff "Fairness" gut als Synonym für den weitaus abstrakteren Begriff der Nachhaltigkeit verwenden. Der Begriff ermöglicht so Kindern ab dem Grundschulalter ein Gespür und Verständnis für die verschiedenen Aspekte von nachhaltiger Entwicklung zu entwickeln und deren wechselseitige Zusammenhänge zu erfassen, ohne dass dabei die einzelnen Workshop-Einheiten inhaltlich überfrachtet werden.
Unsere Angebote und Zielgruppen
"Fair spielen für Eine Welt" (September 2016 – Dezember 2019)
- Unterrichtseinheiten und Projekttage mit Spielzeugtauschbörsen, Reparaturcafés und Workshops zum Thema "Faires Spielen" für Grund- und Sekundarschulen
- Fortbildungen und Teamfachtage für pädagogisches Fachpersonal zum Thema „Spielen, Lernen und Leben in der Kita - nachhaltig betrachtet“
Unsere Bildungsveranstaltungen führen wir je nach Wunsch in Ihrer Einrichtung oder in unseren Vereinsräumlichkeiten durch. Unsere Kreativ-Werkstatt und die Ludothek sind beliebte Lernorte außerhalb von Schule und Kita. Alle Workshops sind selbstverständlich inklusiv ausgerichtet und haben einen großen spielerischen und kreativ-praktischen Anteil. In der Regel sind pro Veranstaltung zwei Personen aus unserem Team im Einsatz. - Beratung, praktische Unterstützung und Vernetzung von Lehrkräften, Pädagog*innen, Referent*innen für Globales Lernen und anderen engagierten Personen, die sich für das Thema "Faires Spielen" interessieren.
Wir fördern den kollegialen Austausch über Lehrmethoden sowie Spiel- und Spielzeugbauideen und geben Unterstützung bei der Neuentwicklung bzw. Verbesserung und praktischen Erprobung von Methoden.
Zweimal jährlich findet in unseren Räumen ein Vernetzungstreffen zum Thema „Faires Spielen“ statt.
"Spielend Ankommen" (Oktober 2016 – Dezember 2017)
- Das Projekt "Spielend ankommen" richtet sich – mit Fokus auf den Bezirk Pankow – an Kinder mit Fluchterfahrung und Kinder, die in Berlin geboren bzw. aufgewachsen sind. Bei gemeinsamen Aktivitäten und Gruppenangeboten können sich die Kinder spielerisch begegnen und dabei unterschiedliche Lebenswelten und kulturelle Vielfalt kennenlernen. So helfen wir dabei, mögliche Vorbehalte oder Ängste abzubauen und aus dem "Nebeneinander" ein "miteinander Wohnen und Leben im Kiez" entstehen zu lassen.
Workshop-Rückblick 2017
„Bewegtes Solarspielzeug aus Elektroschrott und anderen Recyclingmaterialien“
Zweitägiger Workshop für Lehrkräfte, Pädagog*innen und Multiplikator*innen für Globales Lernen